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Autor: Edita Truninger

Dreiundsechzig

Neun Autorinnen verschiedener Generationen aus der Winterthurer Schreibgruppe »Schreibtisch 3« stellten sich der Herausforderung, für jeden Tag der Woche eine Geschichte zu schreiben. So entstanden eine intergenerative Anthologie und ein buntes literarisches Kaleidoskop mit dreiundsechzig Geschichten zu Alltagsthemen, die uns alle beschäftigen. »Dreiundsechzig« (neun Autorinnen, sieben Wochentage) ist nach der Anthologie »Achtundzwanzig« (vier Autorinnen, sieben Wochentage) das zweite Buch eines literarischen Experiments, das wir mit noch unbekannten, aber sehr engagierten Autorinnen wagten.

Erzählungen
2015
Taschenbuch, 165 Seiten
Vergriffen


Holunderblütennachmittage

Vor dem Blumenbeet knie ich mich nieder. Jemand hat Malven gepflanzt. Ich nehme einen Erdklumpen, zerreibe ihn mit den Fingern. Die trockene Erde fühlt sich angenehm kühl an. Es ist die Erde, in die ich hineingeboren wurde. Es ist aber auch die Erde, in der meine Eltern begraben liegen. Das Massaker Leben hat ihnen zugesetzt. Ein schmaler Pfad aus Steinplatten führt ans andere Ende des Gartens. Ich gehe ihn entlang. Langsamen, bemessenen Schrittes. Es ist Oberwind, verkündet meine Grossmutter, als müsste ich genau wissen, was das bedeutet. Sie ist eine Zeichenleserin. Seit ich denken kann, sagt sie das Wetter anhand der Wetterfahnen auf dem Kirchturmdach voraus.

„Bekommst du jetzt kein Heimweh?“, fragte Mutter, wenn ich sie aus dem fernen Südostasien anrief und die Glocken der Kirche schlagen hörte. Die viertelstündlichen Zeitangaben per Glockenschlag bedeuteten mir nie allzu viel. Die Pfarrerstochter mit den Sommersprossen und dem Moskitonetz war meine Freundin, obwohl sie mir in allem überlegen war. Sie war eine Art weiblicher Piratenkönig. Vielleicht wegen dem tansanischen Impfausweis, der ihre Geburt auf dem exotischen Kontinent verbürgte. Abenteuerliche Leben, die abenteuerlich beginnen. Wegen dem weissen Streifen in ihren Haaren – ein Pigmentfehler. Oder ihren Stofftieren: Dem weissen Panther und der Zitronenmaus vor der Abfahrt in die Italienferien – die Insel lockt, ein Ferienhäuschen mit Plumpsklo und Tanz auf dem Kraterrand.

Die Eremitin, die sagt, es kommt nicht darauf an, was einem das Leben gibt, sondern was man daraus macht. Meine Achtung vor der Freundin könnte größer kaum sein. Mit vier hat sie mir das Schaukeln beigebracht. Mit 18 floh sie aus der Enge der Dorfgemeinschaft. Ich bin geblieben. Mit dem Tod meiner Mutter ging ein Auftrag zu Ende.

Ich habe mir nichts sehnlicher gewünscht als eine Schaukel unter dem Zwetschgenbaum. Doch der Baum war zu morsch, hieß es. Arbeit war wichtig. Gute Gastgeber, das waren meine Eltern. Verhätschelte Hunde haben sie genauso fraglos akzeptiert wie verhätschelte Kinder oder wilde Jugendliche. Nichts Menschliches war ihnen fremd –  er, die Liebe meines Lebens, erkennt die Unschuld in meinen Augen. Die Unschuld, die vielleicht nur an einem Ort wie diesem entstehen kann.

Ich habe das Boot geliebt, das meine Eltern besaßen. Zusammen mit dem pinkfarbenen, aufblasbaren Delfin. Meine Eltern haben immer verstanden, dass es Kinder ans Wasser zieht. Faule, sonnige Sonntage auf dem See. Nein, ich habe nie auf dem Kraterrand getanzt, dafür aber mit meinem pinkfarbenen Delfin jede Welle geritten. Oder dann habe ich vorne auf dem Boot gesessen und meine Zehen gezählt. Jemand hat eine Häuschenschnecke an den Holzverschlag gemalt – mit wasserfester Farbe. Seit Jahren lacht die Schnecke mir zu, so wie auch der Gartenzwerg mir schelmisch zuzwinkert.

Später war der Sonntag der hektischste Tag der Woche. Am Sonntag stand das Adrenalin hoch. Da wurde Eis verkauft, Hamburger, Hotdogs … ich kann die Speisekarte heute noch auswendig. Darf ich stolz sein? Ich dürfte es. Während andere Familien an sonntäglichen Holunderblütennachmittagen um den Gartentisch gesessen, Kuchen gegessen und Sirup getrunken haben, waren unsere Sonntage vor allem mit Arbeit angefüllt.

Das Holz ist morsch geworden. Der einzige Baum, der noch steht, ist der Baum, dem ich meine Geheimnisse anvertraut habe. Der Nebel dieser Landschaft im Herbst, die Berge von Zuckerrüben, die bald in die nahe Zuckerfabrik überführt werden – das alles rührt mich an. Ich gehöre in diese Erde, sie hat sich in mich eingeschrieben. Doch ich bin eine Vertriebene. Wenn ich gekonnt hätte, wäre ich geblieben. Für immer.

„Irgendwo muss man seine Wurzeln ja angeben“, sagt die lebenskluge kleine Frau mit dem grünen Band im Haar. Auch sie hat Abschiede erlebt. „Bleibst du bei mir?“, frage ich ihn, und ich meine damit nicht die Dinge, die einem in der Zähigkeit eines grauen Alltags zustoßen können, Geschichten von Fremdgehen oder Fremdlieben. Der Sensenmann ist auf Heimurlaub in der Südsee, sagt er. Der Sonntag ist der Familientag, hätte es sein sollen. Dass er es nicht war, hatte seine Gründe. Aber es gibt keinen Grund, warum er es nicht sein könnte.

In: Dreiundsechzig, Kameru Verlag

Löwenbaby sein

Ich setze den Pinsel an und male sorgfältig den ersten Strich. Maler sind sowieso nicht beliebt, wegen der Dämpfe, hat Marjola gesagt. Meine Füsse auf dem warmen Asphalt. Ich sehne mich nach der Kühle einer Kirche. Alles so sommerlich hier. Die Sommer meiner Kindheit, die grosse, verwitterte Villa mit den hohen Fenstern. Der goldumrahmte Eingang, die Giebelstatuen an den Fenstern. Meine Familie muss einst reich gewesen sein. Zu Zeiten von Michelangelo vielleicht. Meine erste Wohnung in der Stadt mit den Milchquadrat-Fenstern und dem hereindrängenden Verkehrslärm erzählt eine andere Geschichte. Ich kneife die Augen zusammen, versuche mich nur auf die Pinselstriche zu konzentrieren. Eine Frau mit dickem, schwarzem Haar … ist es meine Mutter? Hundepfoten, die auf dem hitzeabweisenden Marmorboden des Südens dahintrippeln. Der karamellfarbene Collie war ihr ständiger Begleiter. Ihr bodenlanges schwarzes Kleid, das ihr dieses Schauspieler-Image verleiht. Erinnerungen zerfallen in meinen Händen zu Staub.

Das Haus am Ende der Strasse, sagte ich damals zu meinem Freund. Er liest mir die Namen auf den Klingelschildern vor: Fam. Taucher auf Top 14, Fam. Pilz, Horat, Kiffmann. Ich möchte ein Löwenbaby sein, sagte ich, als er atemlos oben ankam. Das Ticket von Ehtiopian Airlines kautfe ich noch am selben Tag.

Die bunten Mosaiksteinchen glitzern in der Tropensonne. Kirchen gibt es hier keine, dafür viele Moscheen. Meine Mutter war keine besonders brave Frau gewesen, hatte sich dem Priester-Vater widersetzt, um einen Wilden zum Mann zu nehmen. Der Dorfplatz in einer samtenen, mondlosen Nacht, ein angenehmer Windhauch streicht mir über die Haut. Lichter gibt es wenige, junge Männer stehen im Kreis und reden. Später fährt einer mit dem Fahrrad über den Platz. Saadani Safari Lodge, steht auf einem Zettel geschrieben, den mir die Marjola mitgegeben hat. Eine mutige Frau, das sei sie gewesen, hatte Marjola gesagt. Nicht immer ganz einfach. Stur bis zur Boshaftigkeit, aufbrausend, ehrlich, kampfeslustig, aber auch sanftmütig und bescheiden. Bin ich das Produkt einer heissen Tropennacht während des Aufstands gegen die Kolonialisten? Meine Geschichte ist hinter der Erdkrümmung verschwunden – dort, wo ich sie nicht mehr erreichen kann.

Am Ufer sehe ich einige Flusspferde, die im Licht der aufgehenden Sonne baden. Ich hätte früher kommen sollen, um dann vielleicht für immer zu bleiben. Ich nippe an meinem Kaffeebecher und nähre den Salzsee in meinem Innern. Viel später kommt mir ein älterer Mann mit einem langen weissen Kaftan am Strand entgegen. Die Menschen hier leben von dem, was das Meer hergibt. Es ist später Nachmittag, das Meer hat sich zurückgezogen – »Gute Reise, Meer«, flüstere ich. Der Mann kommt näher, jetzt sehe ich, dass er einige glänzende Fische an einem Haken mit sich trägt. Vieläugig starren sie mich an. Mein Schritt verlangsamt sich. Der Mann hält inne, schaut mich an. Einzig die verschiedenen Farben des Meeres können es bezeugen, als er auf Suaheli sagt: »Karibu sana, toto.« (Willkommen, Kind)

Ankämpfen gegen die eigene Endlichkeit

Heute war es wunderbar sonnig und warm, ich hatte frei und ging zum Schreiben auf die schöne Plattenwiese mit Panoramablick über den See. Auf dem Spielplatz neben der Wiese sind mir mehrere Väter mit Kinderwagen begegnet. Der Anblick der Väter mit ihren Trinkfläschchen und Zahngummis und was der Henker sie sonst noch alles mitführen, hat mich wieder mal daran erinnert, dass diese Kleinkindphase einfach überhaupt nicht zu mir spricht. Sie interessiert mich als Lebensphase null. Und wenn es schon von aussen langweilig aussieht: Ich meine, kann es dann in der Innenansicht wirklich aufregender sein? Klar, man hat manchmal schon Erlebnisse abseits der Routine wie «Stämpfeli»-Anfälle und vollgekackte Unterhosen. Da muss man sich schon fragen: Soll ich mir das wirklich antun? Muss man natürlich nicht. Warum auch.

Neulich wurde in der Zeitung eine glückliche Mutter zitiert, die sagte: «Letztendlich habe ich mit meinen Kindern einfach Beziehungen zu tollen Menschen geschenkt bekommen!» Und weil ich dem Lebensentwurf klassisches Familienmodell ehrlich und aufrichtig eine Chance geben will, habe ich diesen Gedanken weitergesponnen und folgendes gedankliches Experiment gewagt: Wenn Kinder zu haben die einzige Möglichkeit wäre, Beziehungen zu Menschen aufzubauen … dann hätte ich alles, wirklich alles daran gesetzt, selbst auch Kinder zu haben. Dann hätte ich sogar mehrere! Aber – und hier endet das gedankliche Experiment bereits wieder – es ist nun mal nicht die einzige Möglichkeit, Beziehungen zu Menschen zu pflegen.

Warum denn gleich selber produzieren?

Und ich möchte auch den Wahrheitsgehalt der Worte aus dem Mund der glücklichen Mutter anzweifeln, denn: Das sind ja nicht Beziehungen, die wir frei wählen können. Sie werden uns quasi qua Universum gesandt. Ich meine, sind wir ehrlich: Da kann man einfach Glück oder Pech haben im biologischen Roulette. Ist das vielleicht das Reizvolle daran? Dass wir total die Kontrolle aus der Hand geben müssen? Bei allem guten Willen: Auch das klingt nicht nach Bucket-List. Oder ist es vielleicht die Neugier, ob man tatsächlich diese tiefe Liebe für ein Kind empfinden kann, auch wenn man nie verstehen wird, warum es sich für altägyptischen Bestattungsriten interessiert und diese mit Stofftieren nachspielt? Der glücklichen Mutter würde ich gern entgegnen: «Wenn du dir Beziehungen zu anderen Menschen wünschst, dann such dir halt Freunde. Ist es nicht etwas extrem, gleich welche produzieren zu wollen?»

Ich kann es zwar nicht nachvollziehen, aber statistisch gesehen ist es wohl so, dass ich als Kinderfreie einer Minderheit angehöre. Oft vergesse ich das. Bei meinem letzten Klassentreffen wurde es mir wieder mal so richtig deutlich vor Augen geführt, denn: Die meisten meiner ehemaligen Mitschüler:innen der Oberstufe haben zwei, drei, vier oder sogar fünf Kinder! F-Ü-N-F Kinder! Es hat mich echt entsetzt. Ich meine, woher nimmt man dieses Selbstverständnis? Man setzt Kinder in die Welt without the blink of an eye – und hat nicht mal den leisesten Zweifel, ob man der Menschheit damit wirklich etwas Gutes tut. Ist das nicht einfach nur selbstgerecht? Aber natürlich war es wieder mal so, dass nicht ich meine ehemaligen Mitschüler:innen gefragt habe: «Du, warum hast du eigentlich – so viele – Kinder?» Stattdessen wurde ich gefragt: «Hast du dir nie Kinder gewünscht?» Heikle Frage, aber ganz offensichtlich hat die Person das nicht abgeschreckt. Ich habe dann gesagt: «Ich brauche viel Raum und Konzentration für mein Schreiben, und Kinder sind Chaos-Maschinen, die mich in meinem künstlerischen Prozess stören würden.» Vielleicht habe ich es auch anders formuliert, eher kürzer und weniger kunstbezogen. Mehr so im Stil von: «Ich lebe nicht gern mit Kindern zusammen. Die machen Lärm.» Typisch, dass solche Fragen immer von jener Sorte Mensch gestellt wird, die sich von der Antwort provoziert fühlt.

Selbstbestimmt und zeitsouverän

Nun gut. Wenn ich es nicht schon längst aufgegeben hätte, hätte ich zurückgefragt: «Warum hast du dir denn Kinder gewünscht und dir diesen Wunsch erfüllt?» Aber ich weiss genau, wie einfallslos die Antworten ausfallen, deshalb erspare ich mir das mittlerweile. Niemand will es zugeben, aber letztlich ist bei allen doch einfach die Angst vor der eigenen Endlichkeit der ausschlaggebende Faktor – sowie eine kräftige Portion Übermut. Und weil Reproduktion dem Gefühl von Unsterblichkeit noch am nächsten kommt, bekommt man halt Kinder.

Am Morgen nach der Klassenzusammenkunft – ein Sonntag – erlebe ich ein Aufwachen, das mich in allem bestätigt: Ich dämmere nach einem tiefen und störungsfreien Schlaf in den Tag hinein und denke: Was für ein Luxus, aufzuwachen, wenn meine biologische Uhr es für richtig hält und mir dann erstmal eine Tasse Kaffee zu machen und mich dann wieder ins Bett zu verkriechen, um zu schreiben oder zu lesen …  So selbstbestimmt und zeitsouverän zu sein und dazu noch Freundschaften zu unterschiedlichen Menschen aus verschiedenen Kontexten zu pflegen … das ist für mich das wahre und gute Leben und jeder Lebensentwurf, der mir das verunmöglicht oder nur schon erheblich erschwert, hat mir einfach nichts zu bieten. I do it my way, summe ich leise vor mich hin, und der Stoffdrache, den wir meinem Ziehsohn aus den Ferien mitgebracht haben, erhebt seine Kopfstimme und krächzt in den schiefsten Tönen: «I do it my way …»

Ringen mit den Übermüttern

Ich bin jetzt seit vier Jahren Co-Parent. Also schon richtig erfahren! Im Klartext bedeutet dies: Ich bin kinderlos, gleichzeitig erhalte ich durch meinen Mann einen unverklärten Einblick ins Elterndasein. Einmal die Woche betreuen wir gemeinsam seinen Sohn. Wir hatten vorher beide überhaupt keine Erfahrung mit Kindern – umso mehr erstaunt es mich, wie rasch und unkompliziert wir in unsere Rollen hineingefunden haben. Wir sind ins Dasein als Tages- und Wochenendeltern geglitten wie in eine gut sitzende Jeans. Er kocht und baut mit dem Kleinen den Lego Mars Rover zusammen, ich lese ihm Bilderbücher vor und baue Sofahütten.  

Neulich hat der 5-Jährige beim Mittagessen verkündet, dass er Seepolizist werden möchte, wenn er gross ist. (Wegen dem Jetski). Und da wir am See wohnen und mein Mann seine Liebe und Zuneigung gern mit Kochen für seine Liebsten ausdrückt, meinte ich: «Dann würde Papi in deiner Mittagspause immer für dich kochen.» Daraufhin der Kleine: «Dann könnte ich immer zu euch an die alte Landstrasse kommen!» Diese Aussage hat mich so gerührt. Ihm Heimat zu schenken und Heimat zu sein, ist eine unermessliche Bereicherung für mich.

Doch Halt: Als Co-Parent gehöre ich nicht richtig zum Elternkosmos. Wenn ich Eltern davon berichte, dass ich den Kleinen vergöttere, aber auch wieder froh bin, wieder meine eigenen Wege gehen zu können, ernte ich schräge Blicke. Eigentlich hätte ich erwartet, dass man zu mir sagt: «Du hast es schön!» Oder zumindest: «Das kann ich sehr gut verstehen.» Stattdessen heisst es manchmal: «Wenn es die eigenen Kinder sind, ist es anders – viel vertrauter.»

Ein Satz wie ein Wurfgeschoss.

Ganz offensichtlich werde ich als Co-Parent im Elternkosmos für nicht ganz voll genommen. Wie überall da, wo es um Identität und Zugehörigkeit geht, werden mit fettem Edding Grenzen gezogen. Ich hier und du dort. «Vielleicht haben frisch gebackene Eltern Angst, die Bindung zu ihrem Kind zu gefährden, wenn sie sich ihren Wunsch nach Freiheit eingestehen», sagt Fabs am Samstagabend in der Wellnessoase. Immerhin ist sie gerade selbst zum ersten Mal Mutter geworden und bezeichnet ihr Kind als wünschenswertestes Wunschkind. 

Elternschaft trainiert die Liebesfähigkeit, und das ist sehr schön. Plötzlich nur noch ein grosser Ballen Gefühl zu sein: Das hätte mir bestimmt auch gefallen. Doch gleichzeitig ist mir als Freiheitsmensch die Vorstellung ein Graus, dass sich der Bewegungsradius so stark einschränkt und sich die Autonomie verabschiedet. Darf man es als Eltern bei aller Liebe für die Kinder nicht manchmal verfluchen, seiner eigenen Fremdbestimmung beraubt zu sein? Hinzu kommt: Der unbedingte Wille zur Aufopferung ist gefährliches Terrain. Vielleicht reagiere ich auch aus einem ganz bestimmten Grund so allergisch auf diesen Hang zur Bedürfnisnegierung: Weil es doch wieder oft die Väter sind, die ihren Raum besser verteidigen und sich Freiheiten ganz selbstverständlich herausnehmen. Väter, die im Wochenbett plötzlich einen vorher ungekannten sportlichen Ehrgeiz entwickeln, sich mit Verve in eine Sammelwut stürzen oder so ganz nebenher noch den selbst gebauten Windeleimer patentieren lassen.

Niemand kann mir weissmachen, dass die fehlende Spontanität und Freiheit des Elterndaseins nicht manchmal auch eine Bürde ist. Die gesteigerte Liebesfähigkeit hat ein Preisschild.

Oder kann es tatsächlich sein, dass sich in den mittleren Jahren, was das Bedürfnis nach Freiheit betrifft, eine gewisse Sattheit einschleicht? Oder dass die Autonomie ohnehin schon immer eine gänzliche Überforderung war und man froh ist, sie endlich loszusein? Wenn ich es mir genau überlege, kann ich es auch bei meinem Mann beobachten: Er geht mit der Fremdbestimmung lockerer um als ich. Ich kann gut damit leben, dass ich nun mal ein Mensch mit einem hohen Autonomiebedürfnis bin. Mir unterschwellig zu verstehen zu geben, ich könne als Co-Parent für die totale Selbstaufgabe wohl einfach nicht genug lieben, finde ich eine Anmassung. Wie innig und liebevoll Beziehungen auch mit etwas mehr Distanz sein können, beweisen Grosseltern und Enkelkinder jeden Tag. Unser Kind ist uns passiert. Dennoch habe ich mich für diesen Weg entschieden. Dafür habe ich  wenn nicht Anerkennung, so doch mindestens Respekt verdient.  

Bin ich leichte Beute?

In letzter Zeit passieren mir echt die merkwürdigsten Dinge. Anfang des Sommers hat mich ein Mann in Businesskleidung in der Löwenstrasse angesprochen: Er komme aus Indien und sei Auraleser. Ich hätte eine auffallend lebendige Aura, und ohne weiteres Nachfragen von meiner Seite ging es los: Ich würde meinen Job mögen, doch seit einiger Zeit hätte ich ein Projekt im Hinterkopf, das auf seine Verwirklichung warte. Er sagte noch ein paar andere Dinge. Ich hörte halb misstrauisch, halb interessiert zu. Irgendwann fragte er nach meinem Namen – und ich spürte instinktiv: Jetzt ist es Zeit zu verduften. Verriete ich ihm meinen Namen, wäre er psychologisch im Vorteil – und diese Macht wollte ich ihm nicht zugestehen. Ich hatte keine Angst vor ihm – ich fand es einfach interessant, mich zu fragen, ob ich ihm vertraute und mich von aussen beim Abwägen zu beobachten. Schliesslich bin ich schon so viel gereist in meinem Leben, da sollte mein Vertrauensmuskel schon etwas trainiert sein. Gerade als alleinreisende Frau wird die Frage, ob man jemandem vertraut, sehr schnell existenziell. Ich weiss nicht, ob Männer das überhaupt verstehen. Doch als Frau gelesen zu werden, bedeutet in fast allen Teilen der Welt, in der schwächeren Position zu sein.

Nun denn – gestern wurde ich am See von einer jungen Frau angesprochen. Sie habe mit ihren Freunden eine Challenge am laufen: Sie würden Briefe schreiben und diese dann an Fremde verteilen. Ich meinte gleich, als Frau des Wortes würde ich natürlich sehr gern einen Brief einer Unbekannten erhalten! Wir kamen nett ins Gespräch. Bei ihr zweifelte ich interessanterweise nicht im Geringsten an ihrer Aufrichtigkeit. Bis ich dann nach Hause kam und die Begegnung meinem Liebsten schilderte. «Die ist doch von Scientology!», meinte er, der die Welt offensichtlich aus ganz anderen Augen betrachtet als ich. Seither hat sich der Zweifel verhakt: Bin ich einer Sektenfängerin auf den Leim gekrochen? Das einzige Mal, als ich leicht stutzte, war, als sie in ihren Beutel griff und dann entschuldigend meinte, sie sei zu hastig aus dem Haus gegangen und hätte den Brief nicht mitgenommen. Geht man mit der Absicht aus dem Haus, jemanden für eine Mutprobe anzusprechen ohne sich zu vergewissern, den Brief dabei zu haben?

Entpuppen sich ihre Freunde als Mitglieder einer Sekte? Die Challenge als Befehl von oben? Etwas mulmig wird mir schon, wenn ich an unser Gespräch zurückdenke. Denn nun fällt mir auf, dass wir ziemlich schnell über Religion sprachen. Sie erwähnte beiläufig, sie sei in einem religiösen Haushalt aufgewachsen und würde nun, mit 25, gewisse Glaubenssätze hinterfragen. Ich erzählte ihr, dass ich als Redaktorin für ein Mitgliedermagazin der reformierten Kirche arbeite. Und schob gleich hinterher, dass ich nicht über religiöse Inhalte schreiben würde. Ob ich denn einmal reingeschaut hätte, in die Bibel? Daraufhin meinte ich spontan: «Schon – aber es gibt bessere Bücher!»

Sie versprach, mir den Brief zuzustellen und ich gab ihr leutselig meine Postadresse.

Nun frage ich mich die ganze Zeit: Was zum Kuckuck steht in diesem Brief?

Ich las sie als junge Frau der Gen Z, die vieles ausprobieren möchte – unter anderem so etwas altmodisches wie einen Brief mit Stift und Papier zu schreiben. Doch wegen der saloppen Bemerkung meines Liebsten zweifle ich nun an meiner Menschenkenntnis. Warum hat mein Frühwarnsystem so gar nicht ausgeschlagen? Bin ich für Menschen mit Hintergedanken leichte Beute? Der indische Auraleser hat mir noch den 21. Oktober als meinen Glückstag prophezeit. Vielleicht wird er ja meinen Eintritt in eine Sekte markieren. Dann halten wir uns an den Händen und singen gemeinsam das Lied von Patent Ochsner: «Uf all diä wo e grosses Herz hend und sich das nid löhnd lah näh.»

Im Wutpraktikum

-Ich begrüsse Sie herzlich zum Wutpraktikum! Ich heisse Elvira und bin Ihre Wut-Coach. Bevor wir mit einigen Lockerungsübungen beginnen, gehe ich noch rasch die Teilnehmerliste durch … ähm die TeilnehmerINNENliste. Wieder mal eine reine Frauenrunde hier. Oder etwa doch nicht – da hinten: Wie ist Ihr Name?

-Sascha Wiederkehr.

-Sascha Wiederkehr … hmmm … ach ja, hier. Auf meiner Liste steht, dass Sie sich für den Aggressionsmanagement-Kurs angemeldet haben. Das hier ist der Wut-Zulassungskurs. Eine häufige Verwechslung.  

-Bitte?

-Wir machen hier den Wut-TÜV. Ich bringe Frauen bei, ihre Wut zu umarmen. Grenzen verteidigen. Sie wissen schon. Für Sie also Zimmer 205. Viel Spass.

Nochmals von vorn: Herzlich Willkommen, liebe Fridas, Christines, Lauras und wie Sie alle heissen. Bitte entschuldigen Sie die leichte Verzögerung. Ich freue mich, Ihre Reisebegleiterin zu sein, wenn es wieder heisst: «Wie komme ich meiner gerechten Wut auf die Spur?» Der Name Wut-Praktikum ist leider etwas beschönigend. In Wahrheit ist es eher eine Art Boot-Camp. Und es gibt viel zu lernen, meine Damen. Tellerschmeissen, Türknallen, Möbelwerfen, Autolackzerkratzen und Mercedes-Stern-abknicken. Natürlich alles im Bereich des Legalen. Unsere Gefängnisse platzen ja vor lauter Männern schon aus allen Nähten.

Gründe für gerechten Zorn gibt es reichlich. Verdienen Sie weniger als ihr männlicher Kollege – bei genau gleicher Arbeit? Ersticken Sie am Mental Load? Sind Sie in der rosa Wolke versehentlich in die Hausfrauen-Falle getappt? Sie werden es kaum fassen, wie richtig Sie bei mir sind. Von einem cholerischen Vater abstammend und mit einem Mann verheiratet, der über fünf Jahre lang mit einer abgewrackten Trine rumgebumst und mit ihr Drillinge gezeugt und einen Hund adoptiert hat, kenne ich mich mit Wut ein bisschen aus. Und ich kann Ihnen sagen: Ich liebe meine Wut! Sie ist das echteste, was ich zu bieten habe. Verwurzeln Sie sich also mit beiden Füssen fest im Boden, schliessen Sie die Augen und spüren Sie in den Bauchraum: Dort schwelt sie, manchmal jahrelang im Stillen, und irgendwann entlädt sie sich wie ein Vulkan oder ein Feuerwerk.

Doch was bringt Ihnen Ihr Zorn?

Wo Tränen und Kummer Sie niederdrücken, befeuert Sie Ihr Zorn. Er schenkt Ihnen einen überwältigenden Energieschub, der sich direkt in Taten verwandeln lässt. Ich muss schon sagen: Den Frauen die Wut zu verbieten, war ein geschickter Schachzug des Patriarchats. Aber nun ist es mit vorbei mit der Gemütlichkeit! Frauen, entfesselt euch! Sie denken, dass es schon genug Wutbürger und Leid in der Welt gibt? Da haben sie völlig recht. Deshalb machen wir den Wut-TÜV ja auch hier, in einem geschützten Rahmen. Wir haben alle Vorkehrungen getroffen und eine vorteilhafte Zusammenarbeit mit Ikea ausgehandelt. Helme, Brillen und Schutzanzüge liegen bereit. Denn Vorsicht: Unterdrückte Wut kann besonders heftig sein. Hier und heute betreten wir Neuland. Auf Erfahrungswerte können wir nicht zurückreifen. Deshalb ist es gut, wenn sich Ihre Wut einmal probeweise entlädt. Und wenn sie sich nicht zeigen will, kitzeln wir sie ein wenig heraus. Ich bin mit allen Wassern gewaschen.   

Ich verletze Ihren Stolz.
Überschreite Ihre Grenzen.
Und zuletzt trample ich noch auf Ihrer Würde herum.

Auch wenn Ihre Glaubenssätze es Ihnen verbieten wollen: Ihr Zorn steht Ihnen zu. Und er steht Ihnen. Kommen Sie ruhig näher! Treten Sie an den Spiegel und begutachten Sie die wunderschöne Zornesfalte, die sich bei genauerem Hinsehen zwischen Ihren Augenbrauen erahnen lässt. Machen Sie es wie ich: Cremen Sie sie jeden Abend mit Kamelmilchfett ein, damit sie schön geschmeidig bleibt. Und lassen Sie den kostbaren Zorn ja nicht verpuffen! Er ist ein Wunderwerkzeug, denn er verrät Ihnen, wie viel Sie sich wert sind. Atmen Sie also lang aus und beim Einatmen zählen wir gemeinsam: Eins, zwei, …

Auf der Insel

Die magische Barkenfahrt über den Nil

Wie aus der Zeit gefallen

Zwischen Wasserbüffelkuh und Dattelpalme

Eine Katze namens Wind

Zum Gesang des Muezzins erwachen

Nie ist der Morgenruf gleich

«Limuun!» nennen die frechen Fischersjungen am Steg

meine Mitbewohnerin Ramona

Zitrone auf Arabisch

Weil es in ihren Ohren ähnlich klingt


Nachbar Sayeed – die Güte in Person

Mohammed, der Besitzer der Katze

mit seinem schönen heiseren Lachen

Die Herzlichkeit der Menschen nimmt mich ein

Abschied zu nehmen fällt schwer

Seine Hände

Neulich legte ich mitten in der Nacht meine Hand in seine, sodass sich unsere Fingerglieder ineinander verschränkten. Der sanften Berührung im Schwebezustand zwischen Wachsein und Schlaf entstieg sofort der Drang, über diese unglaublichen Hände zu schreiben. Es gab auch schon andere Männerhände in meinem Leben: Solche, die fast zu klein wirkten für den stattlichen Besitzer und mich deshalb rührten. Was für heimliche Schönheitsrituale verbargen sich hinter den akkurat geschnittenen Nägeln auf den verstörend gepflegten Nagelbetten?, fragte ich mich.  

Seine Hände mit den langen, festen Gliedern haben genau die richtige Grösse: Sie umschliessen meine Hände ohne zu starken Druck. Die Haut fühlt sich samtig-weich an, ist stets trocken und schenkt Sommer wie Winter mediterrane Sonnenwärme. Speicherhitze wie zu Grossmutters Zeiten der Kachelofen! «D Meitli leged d Händsche a, d Buebe laufed gschwind», heisst es in einem sehr bekannten Deutschschweizer Kinderlied. Handschuhe trägt er im Winter tatsächlich fast nie, ich hingegen gehe selten ohne aus dem Haus. Es sei denn, seine unglaublichen Hände sind in Griffweite.

Es sind Hände, die nie tropisch-feucht-ekelerregend sind. Ein Mann mit Händen, die sich falsch anfühlen: Schwierig, ja unmöglich. Das Verlangen nach seinen Händen zerrte sofort an mir. Es ist die Sehnsucht nach diesem Urgefühl: Dem Geborgensein durch ihn.

Oh, Robert!

«Das Schöne am Schreiben ist, dass Du es nicht gleich beim ersten Mal richtig machen musst wie bei, sagen wir, einer Gehirnoperation.»

Robert Cormier (1925–2000)

Dieses Zitat hat mich auf meinem Weg als Autorin stets begleitet. Obwohl ich das Werk des US-amerikanischen Schriftstellers und Journalisten Robert Cormier kaum kenne, nahm ich meinen Schreibschüler:innen damit gern die Angst vor dem weissen Blatt. War dieser Vergleich etwas gewagt?, fragte ich mich manchmal im Stillen – und schob den Gedanken gleich wieder weg.

Ich hörte auf zu unterrichten, wendete mich anderen Dingen zu. Das Zitat fiel mir erst wieder ein, als mir ungefähr genau vor einem Jahr eine Mitarbeiterin der neurochirurgischen Abteilung einer Zürcher Privatklinik aufs Band sprach. Ich solle doch zurückrufen, wegen des Operationstermins. Oh Robert, du kannst dir nicht vorstellen, wie beschissen es ist, einen Anruf aus der Neurochirurgie zu erhalten! Ich muss hier vielleicht gleich vorwegnehmen: Es war keine richtige Gehirnoperation mit Schädeldecke-Öffnen und so. Vielmehr liess ich mir eine Zyste in der Hypophyse entfernen. Die Hypophyse ist die Chefin unseres Hormonhaushalts. Sie koordiniert die Ausschüttung der Botenstoffe und liegt unterhalb des Grosshirns. Das Praktische an dieser minimalinvasiven Operation ist: Man muss den Körper nicht öffnen, sondern man benutzt eine Öffnung, die ohnehin schon vorhanden ist: Das Nasenloch.

Der innere Vertigo

Hirn oder Herz: Das sind wohl die zwei Organe im Körper, an denen man am wenigsten gern an sich rumschnippeln lässt. Weil sie sinnbildlich für das Leben stehen. Natürlich wäre eine OP am Knie oder in der Leistengegend auch kein Spaziergang gewesen. Aber angesichts des bevorstehenden Eingriffs nahm ein innerer Vertigo von mir Besitz: Ich kenne das gut, es fühlt sich an wie ein Loch im Innern, in das ich zu fallen drohe. Oh Robert, I can tell you: I was scared to hell. Ich hatte mich selber für diesen Eingriff entschieden, um endlich frei von Medikamenten leben zu können. Die Medikamente vertrug ich jedoch hervorragend – was also, wenn es mir nach der OP schlechter ging als vorher? Die Begriffe «Sterblichkeitsrate und Entfernung Prolaktinom» googelte ich erst am Vorabend des Eingriffs vom Spitalbett aus – so viel zu meinem Panikmodus.


Im Vorzimmer des Grosshirns

Die Hypophyse ist nur haselnussgross, die Platzverhältnisse im Vorzimmer des Grosshirns sind also bescheiden und in der Nachbarschaft verläuft der Sehnerv: Kein guter Ort für Raumforderungen. Es sprengt mein Hirn, wenn ich mir diese hochtechnisierte Millimeterarbeit vorzustellen versuche, die nötig war, um das Material da rauszuschaben. Ich meine: H-A-S-E-L-N-U-S-S-G-R-O-S-S! Es ist mir ehrlich gesagt immer noch ein Rätsel, wie er es gemacht hat. Der spröde, ältere Mann mit Hornbrille und weissem Kittel, erfahrener Facharzt für Neurochirurgie, der mir von mehreren Seiten empfohlen wurde. Ein Mann ohne Selbstzweifel, der in seinem Job immer gleich von Anfang an alles richtig macht. «Inshalla!», schickte ich als Stossgebet Richtung Himmel.  

Die OP verlief absolut komplikationslos, ich hatte überhaupt keine Schmerzen und auch meiner Nase war nichts anzumerken. Seither hat sich bestätigt, was ich im Grunde ohnehin schon wusste: Der Vergleich zwischen einer Gehirnoperation und dem Schreibprozess hinkt gewaltig, weil es zwei ganz unterschiedliche Arten von Tätigkeiten sind. Schreiben als ergebnisoffenen schöpferischen Prozess auf der einen Seite, ein hochtechnisiertes Verfahren auf der anderen Seite, bei dem jeder einzelne Schritt bis ins Detail definiert ist und es Richtlinien gibt für alle Eventualitäten.  

Bereits am ersten postoperativen Tag konnte ich wieder aufsitzen und selber aufs Klo gehen. Noch einen Tag später erhielt ich bereits die ersten Besuche – unter anderem schaute mein Chirurg vorbei, seine Studierenden im Schlepptau, die einen Kreis um mein Bett bildeten. Ich genoss es, im Mittelpunkt zu stehen und als medizinisches Anschauungsbeispiel zu dienen. Von den zehn Studierenden der Humanmedizin waren genau neun weiblich. An diesem Tag lernte ich: Die Zukunft ist weiblich, auch die Zukunft der Medizin. Die andere Sache, die ich lernte: Spröde ältere weisse Männer bekommen im Beisein ihrer Studierenden eine äusserst sympathische Ausstrahlung. Sowieso: Es lebe der alte weisse Mann!  Schliesslich hat einer von ihnen mich von meinem gutartigen Tumörchen befreit, das fast zwanzig Jahre lang in meiner Hypophyse gewohnt hat.

Lebwohl, Frau Prolaktinoma! Suchen Sie sich ein anderes Haus.   

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